Tondose e.V.

Analog, immer wieder bemüht, und im Bereich der Musikproduktion und -reproduktion oft falsch interpretiert. Unumstößlich ist, dass unser Gehör analog ist. Wir können keine Worte, geschweige denn Musik aus Nullen und Einsen hören und wiedergeben. Unsere Schnittstelle zu unserer Umgebung ist und bleibt analog.

Gewiss, die digitale Welt ist nicht mehr wegzudenken. Auch können wir auf sie nicht verzichten. Im Gegenteil, sie ist für den Bestand unserer Kultur unverzichtbar. Auch für einen Teil der Musik.

Erinnern wir uns. Zu Zeiten, als Musikproduktionen noch ausschließlich analog konserviert wurden, stellte sich die Frage, wie all diese wertvollen und unwiederbringbaren Schätze für die Nachwelt erhalten werden können.

Sony und Philips stellten sich dieser Herausforderung und entwickelten das digitale Sicherungsformat DSD - Direct Stream Digital - für Audiosignale.

Und wir können froh sein, dass dieses Format Abertausende, zig Millionen von Songs archiviert hat. Denn, die meisten Produktionen - Vinyl, wie auch CD - werden von diesen Archiv-Dateien erstellt. Nur ganz wenige, äußerst seltene Aufnahmen werden noch direkt von den Masterbändern produziert.

Ach, da sind wir wieder im Analogbereich angekommen. Was bleibt ist, analog erfolgt die Interpretation, analog oder digital wird das Material gespeichert und analog wird es wieder von unserem Gehör entgegengenommen. Egal, ob in der Wiedergabekette digitale oder rein analoge Komponenten für die Reproduktion eingesetzt werden.

Man kann sich aber fragen, weshalb Heerscharen von Entwicklern unbedingt den analogen Sound digital nachempfinden wollen. Und ganz nebenbei, wer schon einmal eine Reproduktion von einem Masterband hören konnte, wird verstehen, weshalb das ein Hörerlebnis der besonderen Art ist.

Digitalis werden widersprechen. Sei es drum, Analog ist und bleibt Analog - unerreicht.

In diesem Sinne, immer schön analog bleiben. 

Euer Vorstandsvorsitzender 
Holger Gronow